Hi,
ich frage mich wo Ihr Eure Informationen für Eure Thesen habt. Als Lehrer werde ich immer wieder damit konfrontiert, dass Kinder und Jugendliche auf dem Schulhof das nachspielen, was sie zu Hause an Medien konsumieren. Wenn mir ein 12-jähriger sagt, dass er nicht gut geschlafen hat, weil er mal wieder Horrorvideos geschaut hat, (SAW!!!), und deswegen in der Klassenarbeit versagte, dann gibt mir das auch zu denken. Und es gibt sie eben doch, die Studien, die einen Zusammenhang mit Gewaltspielen und Aggressionsleveln belegen sollen. Nun kann man prinzipiell jede Studie mal generell anzweifeln, wenn einem das Ergebnis nicht passt, aber ist das vernünftig?
http://www.golem.de/news/studi…aggressiv-1210-94976.html
Außerdem kann man das doch selber von sich gar nicht sagen, ob man nun wegen der Spiele aggressiver ist oder nicht, man hat ja keinen Vergleich, oder? Hat jeder von uns einen Zwilling, der genauso tickt wie wir, nur dass er kein Fallout3 oder Dishonoured spielt?
Ehrlich gesagt hat mich diese Studie ziemlich erschreckt, denn ich habe auch lange Zeit gedacht, dass die meisten Zocker, mich eingeschlossen, zwischen Fiktion und Realität gut trennen könnten. Der springende Punkt dürfte aber ein anderer sein. Da ich wie viele andere Zocker erwachsen bin, möchte ich selbst entscheiden, welchen Gewaltlevel ich bei Spielen haben möchte und mir das nicht von irgendwelchen Beamten oder Politikern vorschreiben lassen. Und ich LIEBE gut gemachte Gewaltspiele, bei denen das Zeugs nur so durch die Gegend spritzt. Bisher habe ich weder Frau noch Kind geschlagen und auch eine Arschgeige von schlechtem Autofahrer, der mich durch Auffahren oder Schneiden fast vom Rad holt, hat noch nicht meine vier Knöchel auf der Nase gehabt. Aber manchmal stell ich mit vor.... Kommt das nun von den Spielen? Ich weiß es nicht, spiele die Dinger aber trotzdem weiter.
Es ist also für mich eine Frage der freien Entscheidung von Erwachsenen und der ganzen Gesellschaft, welche potentiellen Gefahren für Kinder, Jugendliche und uns selbst zu Gunsten der Freiheit zugelassen werden sollen. Da hilft kein weggucken, sondern nur eine ernsthafte von Fakten geleitete Diskussion und wir als Zocker sollten uns hier nicht hinter platten Behauptungen verstecken, das hilft nur dem Gegner.
Meine Meinung? Gewaltspiele ab 18, ganz klar ja. Für Jugendliche und Kinder? Eher nicht. Schließlich muss das erwachsen werden ja auch noch ein paar Vorteile haben, gelle?
Und eines ist ja wohl auch Fakt: Mit meiner dicken Kanone von Fallout3 kann ich kaum in meiner Schule Amok laufen und es den Saubratzen so richtig zeigen . Das geht nur mit den echten Kanonen, die häufig auch bei den Leuten im Schrank rumliegen, die nach jedem Amoklauf wieder mal sofort nach dem Verbot von Gewaltspielen jaulen.
PS: und um jetzt gleich noch das Bild als Oberlehrer zu komplettieren: Wenn ein Beitrag von Rechtschreib- und Satzbaufehlern nur so strotzt, der zum Inhalt hat, dass einem die Spiele als Jugendlichem nicht geschadet haben, dann ist das für die Diskussion meines Erachtens auch nicht ganz so hilfreich. Nix für ungut.