Speer und Er (Sebastian Koch, Tobias Morretti, 3 DVD's), - das einzig überzeugende waren hier leider die "Nebenrollen" ...
Normalerweise ... interessiere ich mich recht intensiv für dieses dunkle Kapitel der neueren deutschen Geschichte, und lese bzw. sehe mir dementsprechend soviel wie nur irgendmöglich (an).
Aber was hier einerseits doch wieder nur allzu sehr geschönt wurde durch schlichtes verschweigen oder der Schwerpunkt auf anderes, eher unwichtiges wie belangloses (auch wenn es doch mal ganz angenehm mit zu erleben ist, wenn H*** wie hier weder als - fast zu - netter Onkel noch als schlicht Irrer und geifernder Diktator gezeigt wird) teilweise gelegt wurde, hat viele Chancen, die hier möglich waren leider mal wieder sehr leichfertig vertan.
Sebastian Koch, meiner bescheidenen Meinung nach bereit als "Stauffenberg" (siehe dazu auch abgegebene Rezensionen) nicht unbedingt die Idealbesetzung, ist hier in den Spielszenen vielleicht rein äußerlich dem jungen Speer noch ähnlich, aber darstellerisch dieser historischen Figur dann eben doch nicht immer gewachsen.
Allerdings hat dies auch genau so Heino Ferch bei "der Untergang" ebenfalls nicht ausreichend überzeugend darzustellen vermocht.
Gerade bei Tobias Morretti hatte ich hier die wschl. etwas naive Einbildung, - gerade er selbst als Österreicher könnte den Menschen Adolf H*** abseits aller gängigen Klischee's besser verkörpern als so mancher Schweizer (Bruno Ganz) oder viel krasser womöglich noch etwa sogar ein Schotte (Robert Carlyle in "H*** - der Aufstieg des Bösen"), - allerdings weit gefehlt ...
... denn obwohl er sich - wie oben bereits angegeben - sicherlich Mühe gegeben hat, ganz neue (eben einfach nur menschliche) Seiten an dieser Person zu zeigen, - was man doch anzuerkennen hat, strahlt auch seine Darstellung dabei nicht direkt dieses - ob nun düster oder auch nicht - gewisse Flair oder diese Aura aus, um die Faszination oder ehrliche Begeisterung vieler der hier gezeigten noch lebenden Zeitzeugen dabei richtig und glaubhaft zu begründen.
(Das es sich hier nun immer nur um ergeizige Karrieristen oder vorbehaltlose Opportunisten wie wschl. im Fall Speer oder Rudolf Hess gehandelt hat, wäre ja gleichzeitig noch anklagender ebenso wie auch wieder entschuldigend !?)
Ebenfalls ist vergessen worden, wenigstens kurz anzugeben, (dh. auch wenn, wie hier, ein stotternder Albert Speer jr. meint, wie bescheuert ja doch die gigantomanischen Baupläne seines Vaters gewesen waren, - bei der riesigen, geplant gewesenen Kuppelhalle trifft das sicherlich zu) das viele heutzutage und auch zukünftig in Berlin noch geplante Neu, - und Umbauten doch wenigstens z. T. immer noch gerade eben auf solchen Unterlagen zwischen 1933 - 45 beruhen oder sich jedenfalls immer noch daran orientieren.
Fazit: Zum ausleihen allerdings sehr zu empfehlen, - gerade die eher kleineren Nebenrollen in den Spielszenen (z. B. Eva Hassmann als Eva Braun überzeugt doch hier - wenn auch leider nur zu kurz - sehr, - auch vom rein optischen) lassen diese fast schon wieder wie echtes Dokumaterial erscheinen, und - dh. mit etwas Vorbehalten, informativ ist das ganze gerade für geschichtlich weniger interessierte. Bei Bedarf sollten aber zusätzlich auch lieber nochmal andere verfügbare Quellen hierzu durchforstet werden. Kauftip (hier aber nur für History und Doku - Fans).
ps. auf was für einem "Kinderforum" bin ich hier überhaupt !?
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