Der erste Teil war mir noch zu ungeschliffen, vor allem das Kampfsystem war eine Katastrophe, ich sag nur Totklickorgie.
Teil 2 war um Welten besser, auch der Hauptcharakter war diesesmal nicht mehr so bemüht "badass" wie im Vorgänger, was eher lächerlich wirkte.
Ich fands gut, aber ich hab gelesen, dass jüngst Mikrotransaktionen ins Spiel gepatcht wurden, und das nach fünf Jahren! Also ob es heute immernoch Spaß macht, kann ich nicht endgültig beurteilen.
Ich spiele DSA schon seit 16 Jahren und hab in der Zeit mindestens ein dutzend Menschen zu Pen-and-Paper-Spielern bekehrt, wenn Job und Familie mehr Zeit von der Uhr nehmen, werden die Runden natürlich seltener, ich würde es aber nicht missen wollen und versuche, mindestens einmal im Monat zu spielen.
Die aktuelle fünfte Regeledition hebt DSA auf ein modernes Niveau, ohne seiner typischen "Das-Schwarze-Auge-DNA" verlustig zu gehen. Auf jeden Fall eine angenehme Entschlackungskur im vergleich zum völlig überladenen Regelgerüst von DSA4. Wer es noch nicht kennt, sollte es in der aktuellen Version auf jeden Fall einmal ausprobieren.
Sehr zum Nachdenken angeregt hat mich David Lynchs "Blue Velvet". Nicht so abgedreht wie manche seiner Filme (Mulholland Drive *hust*), aber definitiv auch keine leichte Kost. Wer des Englischen mächtig ist, sollte ihn unbedingt im O-Ton schauen, die deutsche Fassung transportiert die Atmosphäre des Filmes leider unzureichend.
Bei Audible findet man fast alle Literaturklassiker in bester Qualität, ich habe gerade "Die Geheimnisvolle Insel" von Jules Verne durchgehört und es sehr genossen.
Wenn es etwas modernere Literatur sein soll, kann ich beispielsweise die "Klingen"-Saga von Joe Abercrombie empfehlen, sehr erwachsen geschriebene Fantasy mit interessanten Wendungen.
Das erste "Witcher"-Spiel ist allein auf Grund seiner Bedeutung für die Marke natürlich nicht zu unterschätzen, aber ich sage euch: unterschätzt Gothic 3 nicht!
Das heutige Gothic 3 hat durch die jahrelange liebevolle Pflege durch seine Community nicht mehr viel mit dem Bugfest von vor zehn Jahren zu tun.
Auf 'World of Gothic' finden Interessierte geniale Mods, die das Grundspiel um zahllose Facetten erweitern, es gibt neue Quests, NPCs, Waffen, Rüstungen, ein umfangreiches Re-Balancing, ja die Community hat sogar für ihre implementierten Quests eine eigenen Sprachaufnahme vorgenommen, die zugegebenermaßen einen ziemlichen Trash-Charme versprüht, aber das ist Geschmackssache, mich bringt sie jedenfalls zum Schmunzeln, ohne dass mein Spielerlebnis darunter leiden würde. Wer es nicht magt, schaltet einfach die Sprachausgabe aus und liest die Dialoge mit.
Mein Plädoyer fällt somit eindeutig für das liebevoll gemoddete Gothic 3 aus, auch wenn das erste Witcher als Teil des Witcher-Epos natürlich ebenfalls seine Berechtigung hat.
Es dauert zwar etwas länger, aber ich empfehle sehr, sich vor dem Spielen der PC-Trilogie die Bücher von Andrzej Sapkowski zu Gemüte zu führen.
Die Romanreihe gibt es für Lesefaule auch als Hörbücher, z.B. bei Audible.
Zeitlich vor den Romanen spielen noch die Kurzgeschichten, welche in den Bänden "Der Letzte Wunsch" und "Das Schwert der Vorsehung" auf deutsch gesammelt wurden. Von diesen gibt es leider keine offiziellen Hörbuchumsetzungen.
Ich habe selbst erst die literarische Vorlage genossen und konnte mich dann in den Spielen über unzählige Wiedersehen mit aus den Büchern bekannten Charakteren freuen.
Was die allgemeine Güteklasse des Spieles angeht, kommt sicherlich kein DSA-PC-Spiel am ersten "Drakensang" vorbei.
Von der reinen Spielmechanik gefallen mir die beiden Blackguards-Spiele aber sogar besser, auch wenn sie sich meiner Meinung nach zu weit vom Quellenmaterial entfernen.
Das Artdesign hat mir in Daedalics "Satinavs Ketten" am Besten gefallen.
