Ich habe das Spiel jetzt einmal durchgespielt und bin ehrlich gesagt ein wenig endtäuscht.
1) Bei Riesen gibt es vieles was praktisch 1 zu 1 von Gothic 1 oder 2 kopiert wurde:
- Man muss Wachen bestechen um in die Stadt zu kommen (Gothic 2)
- Ein Lager im Sumpf (Gothic 1)
- Am Ende sucht man sich eine spezielle Rüstung zusammen (Gothic 1)
- Schattenbestien = Schattenläufer (Gothic 1 u. 2)
- Der Druide erinnert mich irgendwie an Xardas in Gothic 1(einsamer Magier muss gefunden werden)
- Die Tempel des Alten Volkes erinnern stark an das Addon von Gothic 2 (Raven)
Anfangs ist man auch als Altspieler fasziniert, aber je länger man spielt, desto mehr fallen einen die Parallelen bzw. Kopien auf. Welche den Spielspaß stark abschwächen, es stellt sich dann so ein "das kenn ich schon" Gefühl ein.
2) Immer weniger Quests je weiter man im Spiel vorrankommt. Im Ersten Kapitel wird man von Aufgaben regelrecht erschlagen, aber ab Kapitel 2 gibt es nur mehr spärlich etwas, außerdem erhält jeder diese Quests ganz egal wem man angehört. Noch dazu kommt, dass es Nebenquests gibt, die man verliert wenn man sie in einem bestimmten Kapitel nicht annimmt oder beendet. Es ärgert einen wenn man ins nächste Kapitel wechselt und dann plötzlich die Nachricht erhält: Quest X abgebrochen
3) Einerseits bekommt man für jede Tempelruine eine Karte, welche die selbst noch eigentlich von Menschen unberührten Winkel der Anlage zeigt. Während man sich bei einigen Dingen dumm und dämlich suchen kann und dass nur deshalb weil einem keine "Sau" auf der Karte wirklich zeigt wo sich der "dämliche" Sumpf im Osten befindet! Da helfen auch alle Hinweisschilder auf der Insel nichts denn der Sumpf wird nicht erwähnt.
4) Die Ost- und Westküste besteht im Grunde genommen bloß aus einem Weg, Höhlen und kleine Verstecke sind daran aufgefädelt wie Perlen an einer Kette. Von erkunden kann da nicht mehr gesprochen werden, eher vom Abklappern der Verstecke. Dadurch findet man Versteckte Tempelruinen schon früher als eigentlich vorgesehen. Zumindest scheint es so, denn meistens befinden sich in den Vorhöhlen Gegenstände die in dem Kapitel, in dem man die Höhle dann eigentlich erforschen sollte, vollkommen nutzlos sind, weil man bereits bessere hat.
5) Ich muss zugeben, dass mich sehr überrascht hat, dass die Waffen so gut ausbalanciert waren. Also es ist egal mit welcher Waffe man das Spiel durchspielt, es geht mit jeder. Aber irgendwie wurde auch Murks gebaut, denn da findet man endlich den zweiten Teil einer legendären Waffe, nur um festzustellen, dass diese schwächer ist als das Schwert welches man jetzt schon hat. Bloß, weil man die Insel nicht wie anscheinend vorgesehen schon im 2. Kapitel abgegrast hat sondern erst im 3.
6) Während man in Gothic 1 und 2 noch durch starke Kreaturen am Erkunden von manchen Regionen gehindert wurde. So dass es auch noch zu späteren Zeit was interessantes zu finden gab, kann/muss man in Risen bereits in Kapitel 2 die gesamte Insel erforschen. Der Grund dafür liegt einfach daran, dass man die Gegenstände welche man findet zu einem späteren Zeitpunkt im Spiel nicht mehr benötigt, weil sie zu schwach sind.
7) Was ebenfalls sehr ärgerlich ist, dass es bestimmte Orte gibt welche früher erkundet werden sollten als wie andere. Das erkennt man daran, dass es dort dann stärkere bzw. schwächere Gegenstände gibt als wie am anderen Ort. Aber weder erhält man einen Hinweis darauf, noch bewachen starke Gegner den besseren Gegenstand, so dass man um diese besiegen zu können zuerst den schwächeren benötigt. Wie es doch eigentlich logisch wäre.
Der Schwierigkeitsgrad ist irgendwie unlogisch. Okay, ich hab es auf "Schwer" durchgespielt und dann erwartet man auch eine entsprechende Herausforderung. Aber als mich die Echsenviehcher mit einem einzigen Schlag umgenietet haben obwohl ich eine Rüstung von 90 (in allen Bereichen, außer Magie) hatte, da bin ich dann ein wenig ausgezuckt. Als ich dann auf "Mittel" zurückdrehte, starb ich nach zwei Schlägen Noch dazu kommt das das Viehzeug nicht einzeln daherkommt, sondern meistens zu dritt. Man stirb also dreimal so schnell
9) Der Endteil des Spiel hat mir dann echt den Rest gegeben. Nicht nur, dass ich jetzt erst die starken Amulette schmieden konnte (welche sinnlos waren, weil ich schon ein stärkeres gekauft hatte), nein, jetzt fand ich auch die starken Waffen, welche mir aber nichts mehr brachten, denn es gab nichts mehr was ich damit besiegen konnte! Und warum? Weil ich die Gräber anscheinend nicht in der richtigen Reihenfolge erkundet habe, so dass ich die für mich interessante Waffe erst als letzters fand. Danach gab es aber keine Gegner mehr, denn der Hauptboss kann nur mit einer ganz bestimmten Waffe besiegt werden.
10) Kommen wir jetzt zum Hauptgegner, der nur mit einem nennen wir ihn einmal "Goldenen"-Hammer besiegt werden kann. Interessanter weise besitze ich aber ein "Goldenes"-Schwert, aber damit kann ich den Endgegner nicht besiegen! Obwohl es heißt, dass ich eine "Goldene"-Waffe benötige! Ich blick da echt nicht mehr durch!
Was den Endkampf an sich anbelang so ist er echt ein Witz. Egal wie stark man ist, egal welchen Weg man gewählt hat, der Gegner kann nur auf eine einzige Weis besiegt werden! Dazu kommt noch, dass er extrem leicht bzw. unfair ist. Denn wehrend des Kampfes wird einem im wahrsten Sinne des Wortes, der Boden unter den Füßen weggezogen. Was unweigerlich zum Tod führt wenn man nicht schnell genug reagiert. Nur deswegen musste ich ungefähr 10 mal laden. Als ich den Dreh aber heraußen hatte, war die Sache ein Kinderspiel.
Meiner Meinung nach ist den Machern von Risen ein wenig die Ideen ausgegangen. Sowohl was den Endkampf anbelangt, wie auch im Rest des Spieles. Denn während die Kapitel 1 und 2 durchaus spannend sind: Quests und Insel erkunden. So langweilt man sich dann doch irgendwo in den darauffolgenden Kapitel. Ich möchte nicht sagen, dass das Spiel schlecht ist, denn das ist es ganz bestimmt nicht, es hat auch seine guten Seiten. Aber Summe summarum bin ich doch irgendwo davon endtäuscht.