Weder noch!
Kontenbindung ist Mist! Dadurch wird der Kunde zum Sklaven. Kauf es nicht, bzw. spiel es nicht ist die einzige Alternative. Und wenn es nichts mehr anderes gibt, such dir ein neues Hobby. Na herzlichen Dank auch. Was bilden die sich eigentlich ein.
Das gebrauchte Verkaufen ist nur eine Sache. Man muß nur mal gucken was da für ein Rattenschwanz dran hängt.
Ein Spiel macht nicht den Spaß der einen versprochen wurde? Pech gehabt, jetzt hat man das Ding an der Backe. Der Kunde kann sich gegen Pfusch nicht mehr wehren, sondern nur noch ausharren bis hoffentlich ein Patch kommt. Ein unfertiges Spiel releasen? Kein Problem, die Käufer können ja nicht weg laufen.
Dann kommen noch zig DLCs die sich der geprellte auch noch kauft, in der Hoffnung das Spiel würde dann endlich den ersehnten Spaß bringen. Sind ja nur ein paar Euro. Für Valve rechnet sich das aber gewaltig. Mittlerweile wäre eine herkömmliche Retail-Version aber schon viel günstiger zu haben, als man bei dem Portal auf den virtuellen Ladentisch gelegt hat. Kurzum, drauf gezahlt!
Auf Deals zu warten, und den Gebrauchtmarkt zu ignorieren und letztlich zu torpedieren ist genauso hirnverbrannt. Leider ist das eine sehr hypothetische Sache, da es nicht viel Beispiel gibt für einen Vergleich zwischen Steam und Retail ohne Steam. Wo es diese aber gibt zeigt sich sehr deutlich, das man gute gebrauchte schon viel eher, viel günstiger haben könnte als es ein Deal zulassen würde.
Deal Preise sind keiner Mechanik unterworfen. Die Portale bestimmen den Preis. Die Deals sind auch nicht immer billig, sondern erreichen oft nur den Preis, den das Spiel auf dem Gebrauchtmarkt ohnehin erzielen würde. Dort allerdings dauerhaft!
Großer Knackpunkt sind die AGB. Änderungen gibt es dauernd. Ist man damit nicht einverstanden, ist man sein Konto und seine Spiele los. Eine echte Wahl hat man also nicht. Das diese über so lange Zeit gut gegangen ist, hat man nur der Tatsache zu verdanken, dass diese sowieso keine Sau liest. Was auch der Grund für den Erfolg sein dürfte. Der größte Teil der Nutzer hat sich mir OK durchgeklickt bis das Spiel endlich angefangen hat. Schließlich will man ja nur spielen, und keine Versicherung abschließen.
Man erinnere sich an Origin und Ubi-Launcher in der Urform. Die wären mit Sicherheit auf gleichem Wege ohne Probleme durchgegangen, hätten nicht Verbraucherzentralen Alarm geschlagen und Aufmerksamkeit erregt. Als man sich später Valve und Steam näher angesehen hatte war es leider schon zu spät. Steam hatte sich schon zu breit gemacht.
Das einzige was für Steam & Co spricht, ist letztlich nur die Liste an Spielen die man dort bereits erworben hat. Man will nicht dauernd hin und her wechseln, und X Konten bei Y Portalen haben. Wie viele da noch kommen werden steht sowieso in den Sternen.
Ich bilde mir nicht ein das Steam & Co morgen verschwunden sind. Im Gegenteil, ich würde dort auch gerne mit machen. ABER:
Diese Portale sind nicht der "Service" als den sie sich gerne präsentieren. Sowas wäre nämlich freiwillig. Und genau das wünsche ich mir! Optionalität!
Dann könnte ich mein Spiel kaufen wo ich möchte, und dort aktivieren wo ich mir am wohlsten fühle. Steam, Origin, und wer dann sonst noch kommt ... egal ... wer mir eben den besten Service bietet. UND, ich könnte sie von dort auch wieder lösen und zu einem anderen Portal mit nehmen wenn ich das will. Ich könnte Spiele gebraucht kaufen, verkaufen, oder auch in den Mülleimer schmeißen wenn ich will.
Und mal ehrlich, wäre das nicht klasse?
Technisch durchaus zu realisieren. Allerdings müßte man dem Kunden wieder die Macht zurückgeben, die er so leichtfertig abgegeben hat. Für die Portale ist momentane Lösung das Schlaraffenland schlechthin. Der Kunde ist der Dumme. Denn er merkt es, wenn überhaupt, wenn es längst zu spät ist. Von alleine werden sie es daher ganz sicher nicht machen.
Aufklärung muß sein. Und vor allem, an die meinungsbildenden Magazine ran gehen. Erst wenn ein Großteil ihrer Leser nicht mehr blind jedem Knast-Portal folgen, werden auch dort Bedenken geäußert. Und wenn die Verkaufszahlen für neue Titel bei Release an den Portalen einbrechen, und Kontenbindung als Grund dafür genannt wird, wird es damit schnell vorbei sein.
