Kann mich den negativen Aussagen bezüglich Steam auch nicht wirklich anschliessen. Als damals Counter-Strike auf Steam Basis umgestellt wurde, war ich zunächst nicht wirklich davon überzeugt. Als reine Kopierschutzmaßnahme war der damalige Service einfach nur lästig und instabil.
Inzwischen hat sich Steam aber in meinen Augen zu einer genialen Plattform entwickelt, die ich eigentlich nicht mehr missen möchte. Die Pre-Order und generellen Angebote sind teilweise ausgesprochen gut, die Community ist mit Foren etc. in jeden Titel eingebunden und das integrierte Interface mit Webbrowser und Friendlist Invites etc. ist ein traumhafter Komfort.
Die Bibliothek mit allen erworbenen Games und automatischen Updates + aktiver Steam Cloud bei einer stetig wachsenden Anzahl von Titeln ist mir inzwischen auch deutlich lieber als auf Retail Versionen zurückzugreifen. Der "Besitz" von einem Spiel ist heute mit dem physischen Erwerb dank dem ganzen DRM Wahnsinn nicht mehr getan und daher ziehe ich den reinen Onlinevertrieb inzwischen vor.
Vor 10 Jahren, als Games noch in schicken Pappschachteln im Regal standen und die Booklets teilweise an die 100 Seiten oder mehr fassten, da war das noch ein ganz anderes Thema. Wenn der Retail Markt heute noch so aussehen würde, dann wäre das für mich wahrscheinlich auch keine Frage, aber für eine billige DVD Hülle mit Daten die ohne Registrierung in den meisten Fällen komplett wertlos sind und einem Handbuch was aus 2-3 Seiten Lizenzvereinbarungen besteht... dafür gebe ich den Stauraum in meiner Wohnung nicht mehr her.
Der einzige große Kritikpunkt an Steam als Publisher Plattform ist im Endeffekt als deutscher Nutzer die teilweise aufgezwungene Zensur und das beschnittene Angebot. Da das Problem aber nur teilweise auf Steam (von Rechtssystemen und Bevormundung in unserem Land fange ich an dieser Stelle erst gar nicht an) zurückzuführen ist, beeinträchtigt das meinen positiven Gesamteindruck nur bedingt.
Dazu kommt, das Steam eine der führenden Plattformen für die Indie Game Szene auf dem PC geworden ist und dabei den aktuellen Konsolen Portalen kaum mehr nachsteht. Bei der ganzen stagnierenden Inovation in der Gaming Industrie in den letzten Jahren, sind die Indie Games teilweise eine willkommene Abwechslung und bieten, für den meist sehr geringen Preis, oft mehr Unterhaltung für jeden investierten Euro als es die großen Tripple A Titel in den meisten Fällen noch können.
Alles in allem ist Steam an mir deutlich als Gaming Plattform gewachsen und ich bin gespannt in welcher Form sich der Service in den kommenden Jahren noch verändert.