Theoretisch machen zensierte Spiele keinen Sinn, wenn damit ein Schutz der minderjährigen Jugend erreicht werden soll. Genaugenommen ist die Zensur in diesem Fall ein Armutszeugniss für den Jugendschutz, da es doch lächerlich ist, ein Spiel, dass überhaupt nicht für Minderjährige gedacht ist, zu kürzen, weil man davon ausgehen muss, dass Minderjährige Zugang zu diesen Spielen erhalten und durch die Kürzung wenigstens nur etwas geschädigt werden. Hier sollte sich also der Jugendschutz Alternativen überlegen, die den Vertrieb von Spielen an Konsumenten, die nicht als Zielgruppe vorgesehen sind, effektiv verhindern.
Würde man die gegenwärtige Methode auf andere Bereiche anwenden, auf denen Jugendliche geschützt werden sollen, dann dürfte es nur noch "Light"- Zigaretten, Radler und "Schulmädchen Report" geben.
Man könnte daher auch zu der Annahme gelangen, dass durch die USK Mehreinnahmen gesichert werden, da eine konsequente Einhaltung des Jugendschutzes die Verkaufszahlen senken würde.
So geht also der kleine Fritz zum Chemiehändler seines Vertrauens und bekommt statt 1Kg CyclonB nur ein halbes, weil das Zeug eigentlich gar nichts für ihn ist und halbes Übel nur halb soviel Schaden anrichtet aber trotzdem noch Gewinn abwirft. Was für eine Doppelmoral.